Geschichte der Jagd

Die Jagd ist ein wesentliches Element in er Kulturgeschichte. Da der Mensch erst vor ungefähr 7000 Jahren mit Ackerbau und Tierhaltung begann, sicherte er sich vorher seine Existens durch Jagen und Sammeln. Für die Evolution der Menschen war somit die Jagd von zentraler Bedeutung und förderte ebenso die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten.
Die Jagd diente zur Nahrungsversorgung und lieferte neben Fleisch wertvolle tierische Nebenprodukte wie Knochen für Werkzeuge oder auch für Flöten und Kunstwerke, Felle als Bekleidung, für Schuhe, für Decken, für Behausungen (Zelte) und Tragetaschen sowie Sehnen zum Nähen und für Bögen. Zu den ältesten Jagdformen gehören die Lauer- und die Fallenjagd, etwa mit Gruben, sowie die Ausdauerjagd. Mit Hilfe von Feuer kannte man ebenso die Treibjagd.

Freie Jagdmöglichkeiten hatte die ländliche Bevölkerung noch bis ins frühe Mittelalter, nicht nur zur Nahrungsmittelversorgung, sondern mehr dem Schutz der Felder vor Schwarzwild, Wisent und Auerochse und Tiere wie Wolf, Bär und Luchs. Die Nebenprodukte wie Häute, Pelze und Kochen wurden zur Herstellung der Bekleidung und von Werkzeugen benötigt.

 

Informatives zum Jagdgesetzes in Bayern

Wie in der ganzen Bundesrepublik ist ebenso in Bayern die Jagd nach strengen Gesetzen geregelt. Vorschriften aus über 20 Rechtsgebieten kontrollieren die Ausführung, neben dem Jagdgesetz das Naturschutzgesetz, ebenso das BGB, Straf- und Waffenrecht, Tierseuchen- und Fleischhygienerecht, nur zum Beispiel. Die Landesjagdgesetze ergänzen das Bundesjagdgesetz.

Eine Verordnung über die Schaffung von Schutzgebieten für Rot- und Gamswild wurde in Bayern bereits 1937 erlassen, es war bei Strafe verboten sich in Wildschutzgebieten außerhalb freigegebener Wege aufzuhalten. Im Februar 1949 hoben die Besatzungsmächte das Reichsjagdgesetz und sämtliche Ergänzungen auf. Im Dezember des gleichen Jahres erließ der bayerische Landtag ein Jagdgesetz, das im Februar 1950 in Kraft trat und die Wildschutzgebiete und die Einhaltung von Jagd- und Schonzeiten nun wieder sicherte.

 

 

 

Das Leitbild des Bayerischen Jagdverbandes e.V.

Jagd ist ein in Jahrhunderten gewachsenes Kulturgut, das in den Menschen Bayerns verwurzelt ist. Jagen heißt, Verantwortung für Mensch und Natur übernehmen. Die Jagd dient gerade jetzt der Erhaltung einer ausgewogenen Vielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt. Sie erfüllt nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit einen gesetzlichen Auftrag neben der land- und forstwirtschaftlichen Bodennutzung.

Basis der Jagd sind das Wissen, das handwerkliche Können und die Passion jeder einzelnen Jägerin und jedes Jägers. Die Wertvorstellungen sind in vielen Lebensbereichen einem ständigen Wandel unterworfen. Davon ist auch die Jagd nicht ausgenommen.

In diesem Leitbild haben wir unsere Grundsätze zusammengefasst.

Jagd nutzt der Gesellschaft

  • Wir unterstützen die Interessen der Grundeigentümer als Partner und Inhaber des Jagdrechts.
  • Wir sorgen dafür, dass in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft jagdbare Wildtiere leben und nachhaltig genutzt werden können.
  • Wir setzen uns ein im Kampf gegen Tierseuchen und für die Wildbrethygiene.
  • Wir liefern mit Wildbret aus unseren heimischen Revieren ein Lebensmittel von hoher Qualität.

Jagd orientiert sich an Natur- und Artenschutz

  • Wir bejagen nur Wildarten, deren Bestandsgröße eine nachhaltige Nutzung erlaubt oder deren Bejagung aus Natur- und Artenschutzgründen erforderlich ist.
  • Zwischen Wildbeständen und ihren Lebensräumen stellen wir ein ausgewogenes Verhältnis her.
  • Mit der Bejagung des Schalenwilds leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Schaffung und dauerhaften Sicherung standortgerechter, gesunder Wälder.
  • Wir übernehmen Mitverantwortung auch für nicht jagdbare Tierarten und deren Lebensräume.
  • Wir engagieren uns aktiv in Natur- und Artenschutz.
  • Wir führen den partnerschaftlichen Dialog mit allen an der Natur interessierten Gruppen.

Jagd hat ein positives Erscheinungsbild

  • Wir sind für die Öffentlichkeit kompetente Partner in Sachen Natur, Wild und Jagd.
  • Wir machen im Jagdrevier von unseren Rechten als Jäger (zurückhaltend) Gebrauch.
  • Wir respektieren die Bedürfnisse unserer Mitmenschen nach Natur.

Jäger gehen mit den Wildtieren verantwortungsbewusst um

  • Wir jagen nach wildbiologischen Grundsätzen.
  • Wildtiere zu töten muss einen vernünftigen Grund haben.
  • Töten von Wildtieren muss tierschutzgerecht erfolgen, ohne unnötige Qualen.

Jäger bilden sich ständig weiter

  • Wir erhalten unsere handwerklichen Fähigkeiten und unsere Schießfertigkeit durch laufendes Üben.
  • Wir informieren uns aktiv über Verbesserungsmöglichkeiten und Neuerungen, die unser Fachgebiet betreffen.
  • Wir prüfen ständig unser überliefertes Wissen und sind offen für neue Erkenntnisse.

Auftrag und Verpflichtung

Wir haben dieses Leitbild als Grundlage und Orientierung für alle Jägerinnen und Jäger entwickelt. Als Vertretung der Jäger in Bayern wird der Bayerische Jagdverband für die Beachtung dieser Grundsätze eintreten und die Jägerinnen und Jäger zur Umsetzung anhalten. Für den Bayerischen Jagdverband und seine Mitglieder stellt das Leitbild Selbstverpflichtung und Handlungsmaxime dar.

Das Leitbild prägt unser jagdliches Denken und Handeln. So können wir mit Selbstbewusstsein und Zuversicht unsere Aufgaben auch in Zukunft gut und mit Freude erfüllen.